Funkamateur 01/86

 

Erweiterung für den Amateurcomputer "AC1"

Dipl.-Ing. F. HEYDER - Y21SO

Seit Beendigung der Beitragsserie über den Aufbau der Grundplatte des Amateurcomputers "AC1" ist nun etwa ein Jahr vergangen. Vor allem an der großen Nachfrage nach der Leiterplatte war festzustellen, daß dieses Mikrorechnerkonzept ein großes Echo gefunden hat. So sind auch schon erste Erfolge im Softwarebereich zu verzeichnen.
Es hat sich gezeigt, daß der Nachbau bei Beachtung der gegebenen Hinweise und der Aufbauanleitung problemlos möglich war. Es muß aber festgestellt werden, daß es bei der Verwendung ausgelöteter IS, speziell bei Speicherschaltkreisen, auch Exemplare geben kann, die nicht mehr funktionstüchtig sind. Im Interesse einer einfacheren Fehlersuche sollte man solche IS vorher separat prüfen. Bei den EPROMs hat sich gezeigt, daß sich ein Großteil der preiswerten S-Typen auch voll programmieren läßt und im "AC1" läuft. Für den Ersatz der U 202 D wird in einem der nächsten Hefte ein Ausweichvorschlag mit U bzw. S 214 auf einer Subplatine folgen.
Aufgrund mehrerer Anfragen wurde das veröffentlichte Listing (Rechnerausdruck!) der Grundsoftware nochmals überprüft. Es ist fehlerfrei! Sollte es in der letzten Etappe Probleme geben, so ist der Fehler meist in mangelhaften Kontakten der EPROMs oder im RAM-Bereich des Rechnerteils zu suchen.
In den vergangenen Monaten wurde an Erweiterungen der Hard- und der Software des "AC1" gearbeitet, damit auch anspruchsvollere Aufgaben ausgeführt werden können, wie z.B. technische Berechnungen, Contestabrechnungen, Satellitenprogramme, Entfernungs- und Richtungsbestimmungen nach Locatoren usw. Dafür sind vor allem ein erweiterter Speicherraum und ein Standard-BASIC-­Interpreter erforderlich. Einige dieser Erweiterungen sind inzwischen aus der Erprobungsphase heraus, an anderen wird noch gearbeitet. In loser Folge werden dazu Beiträge in der Zeitschrift FUNKAMATEUR erscheinen. So wird der nächste Beitrag ein komfortables RTTY-­Programm bringen. In Arbeit sind Beiträge zu einer 16-kBit-dRAM-Karte, zu einem Busverstärker und zu einem BASIC-Interpreter für Pseudografik. Einen kleinen Einblick geben dazu die Bilder 1 bis 8.
Nachfolgend einige kleine Änderungen bzw. Erweiterungen zur Grundplatte, die auch teilweise Voraussetzung für spätere Erweiterungen sind. So ist es manchmal schwierig, den 8-MHz-Quarz für den Taktgenerator des "AC1" zu bekommen. Man kann sich aber mit einem LC-Kreis entsprechend Bild 9 behelfen. Der Taktgenerator ist dann aber unbedingt auf genau 8 MHz abzugleichen.
Durch die auch im Arbeitsspeicher schon angewendete "Huckepack"-Methode ist es möglich,die Anzeigekapazität des "AC1" zu verdoppeln. Damit sind dann mehr Informationen auf dem Bildschirm darstellbar. Außerdem wird sie auch benötigt für die Pseudografikbefehle des BASIC-Interpreters. Es sind also weitere acht U 202 D pinkompatibel auf die U 202 D des Bildwiederholspeichers aufzulöten. Sollte es sich bei den bereits auf der Grundplatte vorhandenen RAMs um die Keramikausführung des K 565 RU 2 handeln, so ist besondere Sorgfalt geboten. Zwischen den Anschlüssen und dem aufgelöteten Messingplättchen kann es bei diesen IS leicht zu Kurzschlüssen kommen, die dann schwer zu beseitigen sind. Die /CS-Leitung der aufgelöteten U 202 D wird natürlich getrennt herausgeführt. Die Brücken an der Teilerkette des Bildschirmteils sind zu öffnen und dann wie folgt neu zu verlöten:

X13 - X16; X15 - X18; X17 - X20;
X19 - X22; X25 - X23; X26 - /CS der aufgelöteten U 202 D.
Außerdem ist DG29/Pin 9 von X18 zu trennen und an X17 zu legen, sonst entstehen zwei Bildimpulse. Im ersten EPROM des Monitors (D4) sind folgende 4 Byte zu ändern, damit der Bildschirmtreiber die 32 Zeilen auch verarbeitet:

Adresse Byte alt Byte neu
0090H 13H 17H
0093H 13H 17H
0096H 03H 07H
00BCH 03H 07H

Der Zeichengenerator U 402 D, meist auch ein Beschaffungsproblem, kann durch ein EPROM U 555 D bzw. U 2716 ersetzt werden. Damit vergrößert sich der Zeichenvorrat auf 128 bzw. 256 verschiedene Zeichen. Das ist ebenfalls Voraussetzung für die Pseudografikbefehle, da die dafür erforderlichen Grafikelemente nicht im U 402 D enthalten sind. Die nun gegebene Möglichkeit der Kleinschreibung erhöht bei 32 Zeilen je Bild die Übersichtlichkeit, sie gestattet die Darstellung von Texten in der gewohnten Art und Weise. Ein Listing für diesen Zeichengenerator werden wir in einer der nächsten Ausgaben der Zeitschrift FUNKAMATEUR veröffentlichen. Für den Zeichengenerator-EPROM ist eine Fassung entweder auf das Lochfeld zu bringen, oder es ist eine kleine Subplatine über dem Platz des U 402 D anzuordnen. Der U 402 D wird entfernt und X32 von Masse getrennt. Die Anschlüsse der EPROM-Fassung werden gemäß Bild 10 mit den angebenen Pin's der Fassung bzw. den Lötaugen des U 402 D (D37) verbunden. Da der U 555 D ein etwas anderes Zeitverhalten als der U 402 D zeigt, müssen auch die Pin's 6 und 8 der beiden D 195 D (D35/D36) von den bisherigen Leiterzügen getrennt und neu verdrahtet werden. Die Pin's sind an VDCLK (z.B. Pin 8 und 9 von D38/D39) zu legen. Die Pin's 6 kommen an /LD (z.B. Pin 6 von D38/D39).
Mit einem kleinen BASIC-Programm, das den Zeichenkode von 0 aufsteigend bis 127 bzw. 255 mit dem POKE-Befehl direkt auf den Bildschirm schreibt, läßt sich dann der Zeichenvorrat zur Überprüfung auf dem Bildschirm darstellen. Mit RST 10 bzw. RST 18 werden nur die Zeichenkodes von 20H bis 7FH ausgegeben.

Literatur

[1] Harder, F.: TRS-80 optimiert Bandpaß 2. Ordnung.
Zeitschrift "mc", Heft 9/1982

111 KByte 74 KByte 88 KByte 91 KByte
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95 KByte 138 KByte 100 KByte 124 KByte
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25 KByte 50 KByte
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