Funkamateur 03/90

 

Die S 3004 als Tastatur für den AC1

M. EBERT

Die vorgestellte Schaltung liefert am Ausgang den ASCII-Kode und ein Statussignal.
Die Schaltung setzt sich aus folgenden Funktionsgruppen zusammen:
8-bit-Serien-Parallel-Wandler D1, D02
Start/Stop-Erkennung D03
Generator 1,2 kHz D04
Bit-Zähler D06
Kodewandler D07
Zusatzlogik D05
Der von der Schreibmaschine seriell gelieferte Kode steuert über VT1 den Optokoppler an. Das somit potentialgetrennte Signal wird auf den Dateneingang für Rechtsschieben von D1 gelegt. Gleichzeitig gelangt das serielle Wort über C1 an den Setzeingang von D3.1. Tritt nun am Setzeingang des D-Flip-Flop ein L-Impuls auf, so kippt das Flip-Flop in die Ausgangslage, d.h. am Ausgang entsteht H-Pegel. Über Q2 wird nun kurzzeitig ein H-Impuls auf den Rücksetzeingang von D6 gegeben. Alle Ausgänge von D6 führen jetzt L-Pegel.
Dadurch ist das Signal /CE = H, womit sich der EPROM im Tri-State-Zustand befindet. Das Signal TAST ist L. Mit dem H-Pegel am Reseteingang von D4 beginnt der als astabiler Multivibrator geschaltete B 555 zu arbeiten. Der Takt wird über D5.1 negiert und D1.2 und D6 zugeführt. Mit jedem Takt gelangt ein Bit in das Schieberegister. Gleichzeitig zählt D6 die Anzahl der L/H-Flanken und der damit übernommenen Bits ( Diagramm). Sobald D6 den Zählerstand 9 erreicht hat, schaltet der Ausgang von D5.2 auf L und D3.1 wird über C5 zurückgesetzt, was auch die Erzeugung von Schwingungen durch D4 stoppt. Mit Erreichen des Zählzyklus 9 wird das Startbit aus dem Schieberegister herausgeschaltet Bild 1. /CE aktiviert D7 und gibt über D0 bis D6 das dem eingelesenen S3004-Kode entsprechende Bit-Muster im ASCII-Kode aus. Das Monoflop, bestehend aus Q5.3 und D5.4, verzögert das Signal TAST, weil die Software für die Tastatursteuerung des AC1 so ausgelegt ist, daß die Daten erst nach etwa 20 ms übernommen werden.
Im Hexlisting ist die Speicherbelegung des EPROMs D7 dargestellt. Für die Umlaute steht der Kode für Leerzeichen. Wer sie benötigt, muß den dafür gewählten Kode eintragen. Für die Arbeit mit dem Texteditor habe ich die Sonderfunktionstasten der Maschine zur Kursorbewegung benutzt. Der entsprechende Kode ist im Hexlisting bereits erhalten. Die Tabelle zeigt die gewählte Zuordnung der Sondertasten. Zur Ausgabe des Trennmode an die S 3004 kann das in [2] beschriebene Druckprogramm mit dienen. Dazu ist in der Zeichentabelle ab 2085H statt des S 3004-Kodes für ein Sonderzeichen der Steuerkode für Trennmode beziehungsweise für Aufhebung des Trennmode einzutragen. Günstig ist es, dafür die Sonderzeichen & und $ zu verwenden, da sie ohnehin kaum benötigt werden.
Auf Adresse 2089 ist an Stelle der 48 die 91 und auf 208B an statt 02 die 92 einzutragen. Bei Drücken der Taste $ wird dann der Trennmode eingestellt. Mit der Taste & wird er wieder aufgehoben. Nicht vergessen, das Programm vorher mit 1 zu initalisieren.
Die Inbetriebnahme kann so erfolgen, daß zunächst die Eingangsschaltung mit dem Optokoppler und der Taktgenerator D4 mit dem Negator D5 bestückt und erprobt wird. Die Eingangsschaltung ist leicht zu testen, indem man X1:B13 auf Masse legt. Darauf muß am Ausgang ebenfalls L-Signal erscheinen. Hierbei ist zu beachten, daß X1:B12 und X1:A13 mit der Betriebsspannung bzw. Masse verbunden werden. Danach sind D1 und D2 zu bestücken. Im einfachsten Fall legt man Pin 2 von D1 an Masse oder an +5 V. Bei Zuschalten von D4 müssen dann an allen Ausgängen von D1 und D2 entweder L- oder H-Pegel erscheinen. Nun können der Zähler D6 und das Flip-Flop D3 in Betrieb genommen werden. Um den Funktionsablauf verfolgen zu können, ist es günstig, C3 durch einen größeren Kondensator zu ersetzen. Nun kann man über einen L-Impuls am Eingang des Optokopplers den Ablauf starten. Je nachdem, ob der Eingang auf L- oder H-Pegel liegt, wird am Ausgang von D1 und D2 eine 0 oder 1 durchgeschoben. Funktioniert alles ordnungsgemäß, müßte an den Ausgängen nach 9 Takten überall 0 oder 1 liegen. Der Zählerstand von D6 muß 9 betragen (Pin 3 und 7 H).
Sollte der Zählerstand höher sein, ist die Rücksetzlogik über C5 zu kontrollieren. Sollte nach mehrmaligem Wiederholen dieses Vorgangs der Zähler einen anderen Zählerstand erreichen, so ist es möglich, daß der Stop über C5 oder der Reset an D6 über C2, R8 nicht funktioniert. Um dies zu überprüfen, trennen wir, nachdem der Zähler einmal gelaufen ist, den Ausgang von D5 ab. Jetzt startet man über einen Impuls D3. Daraufhin müßte der Zähler rückgesetzt werden (alle Ausgänge L-Pegel). Ist dies nicht der Fall, muß man den Wert von R8 verringern. Wird ein ausreichender Rücksetzimpuls gebildet, D6 zählt aber dennoch zu weit, kann der Fehler nur an D5 oder D3 zu suchen sein. Am Ende der Arbeiten sind die eingangsseitige Masse und Betriebsspannung am Optokoppler vom Rest der Schaltung zu trennen. Vor dem Anschluß an den Rechner sollte am Ausgang von D1, D2 und D7 das Anliegen des richtigen Kodes nachgewiesen werden. An Stelle der beiden DL 194 kann auch ein DL 299 (8-Bit-Schieberegister) eingesetzt werden. Aus Fragen der Beschaffbarkeit wurde jedoch auf diese vorgestellte Variante zurückgegriffen.

Literatur

[1] Klaus, T.; Fuhrmann, D.: Universelle Druckerschnittstelle für S3004,
FUNKAMATEUR 38 (1989) H.5, S.220 bis 222
[2] Heyder, F.: S 3004 als Schönschreibdrucker am AC1,
FUNKAMATEUR 38 (1989), H.5, S.223

160 KByte 46 KByte 165 KByte 171 KByte
Bild 1 Listing Sondertasten Leiterseite

182 KByte 43 KByte 28 KByte
Bestückungsplan Bild 4 Bild 5