Joystick-Nachrüstung
für Heimcomputer
H. VENZKE
Nicht alle Heimcomputer verfügen von Hause aus über einen
Joystick-Anschluß. Die meisten Rechner bedienen
ihre Tastatur über einen PIO-Port. Hier bietet sich die wahlweise
Anbindung von Tastatur und Joystick an diesen
Port an. Am konkreten Beispiel des AC1 wird der Anschluß eines
einfachen Joysticks beschrieben. Joysticks mit
internem Trigger sind am Pin 7 ihres Anschlußsteckers noch mit +
5 V zu beschalten.
Die nachträgliche Einbindung eines Joysticks sollte mit
möglichst geringem Hard- und Software-Aufwand erfolgen.
Besonders spezielle Treiberprogramme sind oft sehr unhandlich und
gestatten auch nur selten die Beeinflussung
von Spielen u.ä. Programmen, die ursprünglich für die
Tastatur geschrieben sind.
Die Hardware-Lösung nach Bild 1 erlaubt
das gleichzeitige Betreiben einer Tastatur und
eines Joysticks an einem PIO-Port ohne gegenseitige
Einschränkungen. Die Tastatur ist dabei priorisiert, der
Multiplexer legt bei Tastaturbetätigung immer den Tastaturkode an
den PIO-Port. auch bei betätigtem Joystick.
Ist der Joystick nicht angeschlossen, liest der Port immer 00H oder den
Kode der betätigten Taste. Dieses
Verhalten ist für Anwenderprogramme wie auch für CP/M
wichtig.
Der Aufbau der Hardware erfolgt auf einer zweiseitigen Leiterplatte,
deren Durchkontaktierungen so gestaltet
sind, daß sie keine IS-Pins zum Kontaktieren benutzen. Die
Anschlüsse der Leiterplatte sind den Elementen
Joystick, Tastatur und PIO einschließlich Masse und
Betriebsspannung an je einer Seite komplett zugeordnet.
Für andere Z80-Computer ist ein Vergleich der
Anschlußbelegungen mit [1] wertvoll.
Softwareseitig erfolgt die Anpassung jedes Programms durch
individuellen Austausch des Tastaturkodes gegen
den neuen Joystickkode laut Tabelle. Das ist insbesondere beim AC1 kaum
anders möglich, da sich hier kein
einheitlicher Kode für die Kursorbewegungen herausgebildet hat,
geschuldet der früheren Autonomie der
Programmentwickler und fehlenden Standards.
Die dezimalen Angaben in der Tabelle sind vor
allem für BASIC-Programme gedacht. Die
Joystick-Schalter-Angaben beziehen sich auf die Belegung industrieller
Joystick-Stecker.
Das Ändern des Tastaturkodes in BASIC-Programmen stellt bei
übersichtlich geschriebenen Programmen kein
Problem dar. Zum Suchen der Tastaturkodes in Maschinenprogrammen setzt
man den F-Befehl des Monitors ein.
Dazu ein kleines Beispiel:
F: FE41 (Enter); gesucht wird die Prüfung auf den ASCII-Kode 41
(A).
Auf der Adresse des A ist dann der Joystickkode einzutragen.
Abschließend ist zu sagen, daß Spiele auf dem
AC1 mit dem Einsatz eines solchen Joysticks erst richtig interessant
sind, und auch solche Programme wie
Textverarbeitung für Besitzer von Tastaturen, die keine separaten
Kursortasten besitzen, effektiver nutzbar sind.
Literatur
[1] |
Heyder, F.: Amateurcomputer AC1, Beitragsfolge,
FUNKAMATEUR, 33 (1984), H.1 bis 12 |
|
|
|
292 KByte |
163 KByte |
109 KByte |
Bild 1 und 2 |
Bild 3 und 4 |
Kodetabelle |
Korrektur
Joystick-Nachrüstung für Kleincomputer, H.9/90, S.437
In der Zuordnungstabelle ist in der Zeile ASCII-Zeichen L S3 + S4 statt
S2 + S4 einzutragen.
H. Venzke