AC1 im Museum

Beitrag von Michael Schulz

Aus Anlass der Sonderausstellung "50 Jahre Mikroelektronik in Dresden" der Technischen Sammlungen Dresden wurde die AC1-Gemeinde gebeten, zumindest leihweise einen AC1 als Ausstellungsexponat bereitzustellen, da dieser in seiner Stellung als erstes Amateurprojekt, das durch eine vollständige Nachbauanleitung sowie durch Bereitstellung einer Platine zu einem tausendfach von Elektronikamateuren der DDR nachgebauten Computer wurde, nach Ansicht des Museums eine besondere Stellung als Amateurprojekt in der behandelten Geschichtsperiode einnimmt.
Dazu kommt, dass das Projekt bis heute weiter verfolgt wird und so generationenübergreifend wirkt. Eine solche Wertschätzung ehrt die Erfinder und die Gemeinde.

Die genannte Ausstellung beginnt allein mit der Ausstellung der AC1-Platine am 31.1. 2012 in den

Technischen Sammlungen Dresden,
Junghansstraße 1-3
www.tsd.de,

und endet im Oktober.

Danach geht, da wir alle Exponate dem Museum dauerhaft geschenkt haben, der AC1 samt Zubehör in eine Dauerausstellung, wo er samt Peripherie und Entstehungsgeschichte gezeigt wird. Hier arbeiten einige AC1-Freunde noch an der Aufbereitung eines authentischen Schnittstellen-Interfaces und eine Busplatine, um die Speicherkarte anstecken zu können. Dazu werden noch ein damals üblicher Kofferfernseher und ein Kassettenrecorder kommen.

Nach einiger Suche und gezieltem Anschreiben diverser AC1-Besitzer der ersten Stunde habe ich einen Exponatesatz zusammengestellt, der den Kriterien der Ausstellung gerecht wird.

AC1-Platine

Die Grundplatine (der Spender möchte gern anonym bleiben - ihm sei an dieser Stelle für das sicher nicht kleine Opfer gedankt) ist eine absolut authentische Platine aus dieser Zeit, auf der man die Baugeschichte und die damalige (sich auch langsam entwickelnde) Bauelementesituation gut erkennen kann.
Sie wurde nur soweit aufgearbeitet, dass sie gründlich gereinigt, die "Arbeiterfahnen" ausgerichtet und optisch ein wenig hergerichtet wurde.
Mit Absicht wurde vom Museum keine Hochglanzplatine mit klinisch reinem Aufbau gefordert, sondern die authentische Arbeit eines echten Amateurs aus dieser Zeit, der auch ziemlich weit von den guten Quellen entfernt saß und dennoch diesen Computer aufgebaut bekam und in Betrieb nehmen konnte.

Keyboard

Dazu kam eine Eigenbau- (EPROM-) Tastatur, die zeigt, dass auch private Westimporte Eingang fanden und wir alles anpassen konnten, was wir in die Finger bekommen hatten.

64K-Speicher

Die 64-k-Speicherkarte kommt vom gleichen Erbauer wie bei der Grundplatine. Hier machte die Mischung verschiedener Bauelementequellen das Rennen.

K5600 und FDC

Den damals vorläufigen Abschluss soll die Floppy-Einheit, bestehend aus der Dessauer FDC-Platine und einem K5600, darstellen.

Zeitschriften

Mit dazu gab es zwei originale FUNKAMATEUR-Hefte: vor allem das Heft 12/83, mit dem die AC1-Serie begann, ist hier natürlich besonders interessant und wertvoll.

Sollte jemand diese Ausstellung in Dresden besuchen, wären wir dankbar für ein, zwei Fotos unseres AC1 in der neuen Umgebung, um sie hier präsentieren zu können.
10.März 2012

Andreas Senf, Dresden

" ...ich war heute in den Technischen Sammlungen Dresden und habe für Euch ein paar Bilder vom AC1 gemacht. Interessanterweise ist der AC1 nicht in dem Teil der Ausstellung wo es um PC`s und Homecomputer geht. Er ist in der Abteilung über die Entwicklung der Chipindustrie in Dresden untergebracht. In der Nachbarvitrine ist der 1MBit-Speicher das Thema.

Viele Grüße aus Dresden

Andreas (vom Robotrontechnikforum) "

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AC1 zusammen mit einer Prozessorplatine vom K1630 ( 2 x U830 ) in einer Vitrine

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Update Juni 27.06.2021:
Frank Heinecke:
" ... seit vergangener Woche hat mein "Ur-AC1" ein neues Zuhause.
Es war schade das er seit Jahren ein trauriges Dasein auf dem Dachboden fristen musste. Ich habe ihn daher auf vollständige Funktionsfähigkeit geprüft und dann als Schenkung an die Technischen Sammlungen Dresden weitergegeben.
Dort ist er nun auf der Etage "Büro- und Rechentechnik" neben den anderen Exponaten zu sehen.

Viele Grüße
Frank Heinecke
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