AC1 von Wolfgang Hohlefeld, Bernsdorf

Wolfgang Hohlefeld:
" 1985 habe ich mit dem Nachbau des AC1 angefangen, zusammen mit noch einem Arbeitskollegen. Dank eines Abo hatte ich alle Funkamateur- Ausgaben vollständig. In der Elektronikwerkstatt meines Betriebes haben wir dann die Leiterplatte hergestellt. Basismaterial mit Fotolack beschichtet im Schleuderverfahren, Belichtung und Ätzung.
Das Resultat war, dass beide Seiten nicht absolut deckungsgleich waren, aber noch brauchbar. Gebohrt wurde dann mit einen Piko-Hobby- Bohrmaschine. Die Bestückung und Inbetriebnahme zog sich bis Mitte 1986 hin (Ausbaustufe 2K-BWS und 64K-Ram).
Als Monitor diente ein Fernseher Debüt (51er Bildröhre) mit Ansteuerung über HF-Modulator. Die Tastatur war sehr primitiv. Die Tasten bestanden aus abgekniffenen Reißzwecken mit einer darunter gelegten dünnen Schaumgummimatte. Den Gegenkontakt stellte eine geätzte Leiterplatte dar.
Software wurde über die Kontakte zum SCCH und Amateurcomputerclub Berlin bezogen. Eine leere Kassette wurde an die angegebene Adresse geschickt und zurück erhielt man eine mit Software bespielte. Das war schon toll, wie schnell Software von diesen Klubs entwickelt und vor allem Dingen kostenlos verteilt wurde. Ab und an besuchte ich auch Treffen in Berlin (Palast der Republik) und Dresden (im Eisenbahnerclub nahe Hauptbahnhof).
Dann kam die Wende und die Beschaffungsprobleme hatten endlich ein Ende. Vom Begrüßungsgeld habe ich in Coburg einen Monochrom-Monitor gekauft (60 DM). Von Völkner eine ALPS-Tastatur (nur die reine Mechanik, die Elektronik habe ich selbst gebaut - Spalten, Zeilen und den Code im Eprom abgelegt).
1991 kam dann eine 512K Epromfloppy und ein 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk noch hinzu. Eine DDR-Schreibmaschine als Drucker (S3006) wurde bei eBay für 1 EUR ersteigert.
Die Originalleiterplatte existiert bei mir leider nicht mehr. Irgendwann wurde es nur ein unübersichtliches Knäuel aus angepeppten Lochrasterplatten und Strippengewirr. Als dann auch noch Wackelkontakte zu schaffen machten, war an eine vernünftige Fehlersuche nicht mehr zu denken. Und so habe ich alles noch einmal aufgebaut und natürlich auch gleich mit moderneren Bauelementen.

Und das ist der aktuelle Aufbau:
  • das Betriebssystem ist der Monitor 10/88 vom SCCH,
  • auf der Grundleiterplatte habe ich das Rechnerteil, den BWS, eine 2. PIO und noch eine 64K-Eprom- Floppy untergebracht. So habe ich auf die wichtigsten Programme sofort über Kennbuchstaben Zugriff, da die Umladeroutine direkt mit im Monitor 10/88 integriert ist. Damit kann ich direkt die Diskettensteuerung oder auch das Programm zur Verwaltung der 512K-ROM-Floppy laden.
  • Arbeitsspeicher: 64K-SRAM,
  • Tastatur: eine ALPS-Tastatur (Hardware als Zeilen und Spalten mit Eprom ähnlich wie im Original AC1,
  • Drucken mit Schreibmaschine S3006 ( für 1 EUR nach der Wende bei eBay ersteigert),
  • 512K Eprom-Floppy, wo ich eigentlich alle vorhandenen Programme untergebracht habe. Hard- und Software nach Funkamateur 2/1990,
  • die Diskettenansteuerung habe ich nach RFE 4/1989 gebaut / Software ist von J. Beisler und wurde angepasst,
  • die Idee mit der zusätzlichen 64K Eprom-Floppy ist von Stefan Leissner,
  • die Leiterplatten habe ich alle selbst entwickelt (mit Eagle 3.55),
  • als Monitor nutze ich immer noch einen sogenannten Herkules-Monitor, monochrom grün,
  • als Gehäuse dient ein alter PC-Desktop. Die Leiterplatten wurden für einen optimalen Gehäuseeinbau entwickelt (Grundleiterplatte und Komponenten im Huckepack direkt über Steckverbinder auf der Grundleiterplatte.
An Software habe ich so einiges. Das meiste als bin-File auf dem PC gesichert. Die Kassetten haben mir nach ca. 10 Jahren ernste Probleme bereitet. Deswegen ist die vorhandene CP/M Software auch mit vielen Lesefehlern behaftet, also nicht mehr nutzbar.

Vor ca. 2 Jahren hat mich das AC1 Fieber noch mal gepackt. Im Internet habe ich dann erstaunlicherweise noch viele Gleichgesinnte gefunden und "ac1-info" entdeckt. Das brachte mich dann auf die Idee, noch einmal anzufangen und vielleicht das CP/M lauffähig zu bekommen.

Bernsdorf, 28.11.2014 "
Tastatur Monitor
ALPS-Tastatur Herkules-Monitor
Grund-Leiterplatte Grund-LP-Schaltplan
Grund-LP (Aufbau) Grund-LP-Schaltplan (.pdf)
64K-EPROM-Floppy-Leiterplatte 64K-EPROM-Floppy
64k-EPROM-Floppy (Aufbau) 64k-EPROM-Floppy (.pdf)
64K-SRAM-Leiterplatte 64K-SRAM
64k-SRAM (Aufbau) 64k-SRAM (.pdf)
512K-EPROM-Floppy-Leiterplatte 512K-EPROM-Floppy
512k-EPROM-Floppy (Aufbau) 512k-EPROM-Floppy (.pdf)
FDC-Leiterplatte Floppy
FDC (Aufbau) FDC (.pdf)
Disktop, links

Desktop, vorn

Ansicht mit Drucker

Gesamtansicht

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